Ein wesentlicher Teil der Arbeiten für den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels geschieht auf See. Zu Hochzeiten waren auf der Baustelle im Fehmarnbelt zwischen Dänemark und Deutschland mehrere hundert Seeleute und bis zu 60-70 Arbeitsschiffe im Einsatz.
Im Juni 2020 haben die Arbeiten an den Rückhaltedämmen vor Rødbyhavn begonnen, hinter denen der Aushub aus dem Fehmarnbelt eingebaut wird. Mit den Rückhaltedämmen wurde die Küstenlinie 500 Meter weiter in den Fehmarnbelt hinein verlagert. Hier entstehen rund 300 Hektar neue Natur- und Erholungsgebiete.
Für den Bau der Rückhaltedämme wurden über 2 Millionen Tonnen Granit importiert. Die Blöcke stammen aus vier Steinbrüchen an der Südküste Norwegens. Die Arbeiten wurden vom Konsortium FBC durchgeführt.
Bevor die Elemente des Fehmarnbelt-Tunnels im Wasser versenkt werden, musste zunächst ein Graben zwischen Deutschland und Dänemark ausgehoben werden. Dieser ist etwa 18 Kilometer lang und durchschnittlich etwa 12 Meter tief. Die Breite hängt von der Meerestiefe und der Beschaffenheit des Meeresbodens ab. Insgesamt wurden rund 15 Millionen Kubikmeter Meeresboden ausgehoben.
Die Arbeiten wurden von einer Flotte von Baggerschiffen und Lastkähnen durchgeführt, die das ausgehobene Material an Land zu den Landgewinnungsflächen an der Küste transportierten, wo es eingebaut wurde. Die Arbeiten wurden rund um die Uhr von speziellen Umweltschiffen überwacht, die sicherstellten, dass die freigesetzten Sedimentmengen die von den Behörden genehmigten Grenzwerte nicht überschreiten.
Sobald die Tunnelelemente in der Fabrik fertigproduziert sind, werden Absenkpontons angebracht und die Elemente an ihre endgültige Position im Fehmarnbelt geschleppt. Mit einem eigens für das Tunnelprojekt eingerichteten Positionierungssystem können die Elemente äußerst präzise platziert werden. Die 217 Meter langen Standardelemente werden mit einer Genauigkeit von wenigen Millimetern positioniert.
Für den Absenkvorgang werden die Ballasttanks in dem jeweiligen Element langsam mit Wasser gefüllt. Das Element wird nun langsam kontrolliert in den Graben abgesenkt. Diese Arbeiten werden von Tauchrobotern mit Kameras unterstützt. Der gesamte Vorgang dauert mehrere Stunden.
Freizeitskipper und andere Seeleute in dem Gebiet sollten während der seeseitigen Bauarbeiten besonders auf die gekennzeichneten Arbeitsbereiche im Fehmarnbelt achten. Wir haben ein Merkblatt für die Schifffahrt erstellt, das über die besonderen Bedingungen während der Bauarbeiten informiert.
Das Merkblatt gibt es auf Deutsch, Dänisch, Englisch, Russisch und Chinesisch.