26 September 2024
Beim Bau des längsten Absenktunnels der Welt kommt eine Vielzahl von Spezialmaschinen und -schiffen zum Einsatz. Eines der wichtigsten Schiffe ist jetzt von der Crist-Werft im polnischen Gdynia auf der Baustelle in Rødbyhavn eingetroffen. Genau genommen handelt es sich dabei nicht um ein Schiff, sondern gleich um zwei Schiffe, die miteinander verbunden werden können.
Ivy 1 und Ivy 2 sind Spezialanfertigungen, die die Elemente des Fehmarnbelt-Tunnels beim Transport vom Arbeitshafen zu ihrer endgültigen Absenkstelle ähnlich wie Klammern halten. Wenn die 217 Meter langen, mit Stahlschotten verschlossenen Elemente die Fabrik verlassen, wiegen sie rund 73.000 Tonnen; dennoch sind sie noch leicht genug und schwimmen auf. Vor dem Absenken wird jedoch Ballastbeton in die Elemente eingefüllt. Dadurch sind sie so schwer, dass sie nur noch von den beiden Pontons über Wasser gehalten werden. Sie dienen als eine Art Schwimmflügel für das Tunnelelement und geben ihm Auftrieb.
Bei den Standardelementen halten Ivy 1 und Ivy 2 jeweils das Ende des Tunnelelements. Beim Transport der wesentlichen kürzeren Spezialelemente werden die beiden Pontons miteinander verbunden und mittig positioniert.
Die Pontons sind allerdings nicht nur dazu da, die Elemente über Wasser zu halten, sie sind auch die wesentlichen Hilfsmittel, um die Elemente kontrolliert abzusenken. Um das mit höchster Präzision ausführen zu können, befinden sich an Bord Winden mit über 200 Kilometern Stahlseil sowie der Kontrollraum, von dem aus das Absenken gesteuert wird.
„Es erfordert ein bis ins kleinste Detail abgestimmtes Vorgehen und besondere Ausrüstung, um die Tunnelelemente mit der von uns angestrebten Präzision abzusenken. Deshalb sind unsere Absenkpontons eine Spezialanfertigung, die einzig und allein für unser Projekt gebaut wurde“, sagt Baris Nacar, Bauleiter für die seeseitigen Arbeiten bei Femern A/S.
Im nächsten Schritt wird das Spezialschiff mit weiterer technischer Ausrüstung ausgestattet. Dann startet eine intensive Test- und Abnahmephase, bevor das erste Tunnelelement auf dänischer Seite abgesenkt werden kann.
Fakten über den Absenkponton: