Sicherheit im Tunnel
Die Sicherheit der Tunnelnutzer war bereits bei der Planung oberstes Ziel. Der Fehmarnbelt-Tunnel basiert weitgehend auf den Erfahrungen von anderen großen Tunnelprojekten, insbesondere von der Öresund-Verbindung zwischen Dänemark und Schweden. Als Weiterentwicklung des Öresund-Tunnels verfügt der Fehmarnbelt-Tunnel in beiden Fahrtrichtungen über durchgehende Standstreifen entlang der Autobahn.
Ob im PKW oder im Zug ‒ die Tunnelnutzer werden die 18 km lange Verbindung als besonders sicher erleben. Im Tunnel sind sowohl der Straßen- als auch der Bahnverkehr in zwei separate Tunnelröhren getrennt, sodass es nie zu Gegenverkehr kommt. Auch die Bahnröhren sind so konzipiert, dass einem Entgleisen von Zügen entgegengewirkt wird.
Frischluft im Tunnel
Der Verkehrsfluss in den Tunnelröhren sorgt für einen natürlichen Luftaustausch im Tunnel. Durch den Kolbeneffekt der in nur eine Richtung fahrenden Fahrzeuge wird ständig Frischluft in die Tunnelröhren gesaugt.
Diese natürliche Belüftung kann im gesamten Tunnel durch eine mechanische Belüftung über große Deckenventilatoren ergänzt werden.
Die Ventilatorenanlage wird daher nur in besonderen Situationen und nur nach Bedarf zugeschaltet. Dies geschieht beispielsweise, wenn der Straßenverkehr ungewöhnlich langsam fließt oder sich staut, z. B. nach einem Verkehrsunfall.
Nach der Fertigstellung ist der Tunnel kein Hindernis für den Schiffsverkehr im Fehmarnbelt. Auch während der Bauphase hat die Sicherheit auf See höchste Priorität.
Der Fehmarnbelt-Tunnel wird genauso sicher sein wie ein entsprechender Autobahnabschnitt an Land. Der Tunnel ist auf gesamter Länge mit durchgehenden Standstreifen und Notausgängen ausgestattet.
Der Tunnel wird sowohl von der tunneleigenen Leitstelle auf dänischer Seite als auch von der Leitstelle für den Zugverkehr in Kopenhagen rund um die Uhr überwacht.
Der Tunnel wird rund um die Uhr überwacht
Der Straßenverkehr im Tunnel wird vom Kontrollzentrum des Tunnels gesteuert, das rund um die Uhr besetzt ist. Die Überwachung gewährleistet, dass ungewöhnliche Ereignisse im Tunnel schnell entdeckt werden und umgehend reagiert werden kann. Der Straßenverkehr lässt sich über ferngesteuerte Schilder und Schranken regeln. So kann zum Beispiel vor ungewöhnlichen Verkehrssituationen gewarnt oder ein Rückstau im Tunnel vermieden werden.
Bei einem Stau oder einem anderen Vorkommnis im Straßentunnel können die Fahrer über eine Funktion im Autoradio informiert werden, bei der die laufende Radiosendung unterbrochen wird. Diese Funktion kennt man von Verkehrsmeldungen im Radio.
Selbstrettung im Eisenbahntunnel
Sollte in einem Zug im Tunnel ein Brand ausbrechen, werden die Bahnreisenden gebeten, die Wagen aufzusuchen, die nicht von dem Brand betroffen sind. Danach fährt der Zug direkt zur Brandbekämpfungsstelle unmittelbar vor dem Tunnel im offenen Gelände.
Falls der Brand sich nicht mit den im Zug vorhandenen Feuerlöschern löschen lässt, und der Zug den Tunnel nicht verlassen kann, muss er im Tunnel evakuiert werden.
Die Notausgänge der innersten Bahnröhre führen direkt zum sicheren Bereich auf dem Standstreifen der innersten Straßenröhre. Von dort aus können alle evakuierten Personen den Tunnel entweder mit Bussen oder zu Fuß sicher verlassen.
Falls sich der Vorfall in der äußersten Bahnröhre ereignet, überqueren die Fahrgäste die Gleise in der inneren Bahnröhre. An den Notausgängen führen Treppen zu Gehstegen zwischen den Schienen, sodass die Bahnreisenden das Gleis auf dem Fluchtweg zum sicheren Bereich im Straßentunnel überqueren können.