Was suchen Sie?

7 Juni 2023

Viele norddeutsche Unternehmen am Bau des Fehmarnbelt-Tunnels beteiligt

Der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels schreitet voran – und auch die Zahl der beauftragten Unternehmen wächst stetig. Gerade die Bautätigkeit auf der deutschen Tunnelbaustelle sorgt für reichlich Aufträge bei deutschen Unternehmen – viele davon kommen direkt aus der Region. Insgesamt 55 Firmen aus Norddeutschland sind beim Tunnelprojekt bisher beteiligt.

„Wir freuen uns, dass sich eine so große Zahl norddeutscher Unternehmen bereits mit ihrem Know-how in den Bau dieses Jahrhundertprojektes einbringt“, sagt Dr. Philipp Murmann, Präsident des Unternehmensverbandes Nord. „Es zeigt sich bereits in der Bauphase, dass die Region und der gesamte Norden davon profitieren.“

Ein Großteil der Unternehmen stammt aus Schleswig-Holstein. 36 Firmen mit Sitz im nördlichsten Bundesland haben bereits einen Auftrag erhalten. Auch einige Unternehmen von der Insel Fehmarn sind am Bau des Tunnels, der ihre ab 2029 mit der dänischen Nachbarinsel Lolland verbinden wird, beteiligt. So hat die fehmarnsche Firma Scheel Drainageleitungen verlegt, als die deutsche Baustelle erschlossen wurde.

Die Beispiele regionaler Unternehmen sind vielfältig: Die Firma Gollan aus Ostholstein hat unter anderem die drei Kilometer lange zentrale Baustraße auf der deutschen Tunnelbaustelle errichtet. Grothe Bau aus Lübeck hatte zuvor wichtige Erschließungsarbeiten ausgeführt und mehrere Kilometer Wasserleitungen und Kabel bei Puttgarden verlegt. Die Firma Claus Rodenberg Forst- und Landschaftspflege mit Sitz im lauenburgischen Kastorf wurde unter anderem beauftragt, auf Fehmarn Ausgleichsflächen für geschützte Vogelarten anzulegen und weitere Naturschutzmaßnahmen auf der Baustelle umzusetzen.

Viele weitere Aufträge sind mit dem Baugeschehen verbunden, von Elektroinstallationen über Beratungs- und Reinigungsdienstleistungen bis hin zur Entsorgung. Auch Wachdienstleistungen gehören dazu. So ist die Kieler Wach- und Sicherheitsgesellschaft damit beauftragt, die Baustelle bei Puttgarden zu sichern.

„Unsere Unternehmen aus der Region bauen an Nordeuropas derzeit wichtigstem Infrastrukturprojekt mit. Darauf sind wir stolz“, unterstreicht Hagen Goldbeck, Präsident der IHK Schleswig-Holstein. Es sei ein wichtiges Signal, dass viele Aufträge auch an kleine und mittelständische Unternehmen gingen: „Das stärkt die regionale Wirtschaft, und mit ihrer Beteiligung am Bau empfehlen sie sich für weitere Projekte dieser Art.“

Beispiele gibt es auch über Schleswig-Holstein hinaus: Die in Bremen ansässige Spezialtiefbaufirma Sterk hat unter anderem 1200 Meter Spundwände aus Stahl gesetzt, um die Baugrube, in der die deutsche Tunneleinfahrt entsteht, abzudichten. Die AWAS Anlagentechnik aus Tribsees in Mecklenburg-Vorpommern ist beauftragt, ein Pumpwerk auf der Baustelle bei Puttgarden zu errichten.

Auch bei den Bauarbeiten auf See ist maritime Expertise aus Norddeutschland gefragt. Beispielsweise stellt die EMS Offshore Service aus dem niedersächsischen Emden die Wachschiffe, die permanent um die Arbeitsbereiche auf See patrouillieren und somit einen wichtigen Teil der Verkehrssicherung im Fehmarnbelt darstellen.

Arno Probst, Vorsitzender des Fehmarnbelt Business Council: „Die Vielfalt der bereits an norddeutsche Unternehmen erteilten Aufträge ist beeindruckend – gerade vor dem Hintergrund, dass viele weitere in den kommenden Jahren folgen werden. Wir freuen uns über die großen Chancen für unsere regionalen Unternehmen, sich am Bau und vielleicht auch am späteren Betrieb des Tunnels zu beteiligen.“

Insgesamt 607 Unternehmen sind seit dem Start der Tunnelbauarbeiten im Sommer 2020 beteiligt – auf dänischer wie auf deutscher Seite. Darunter sind 81 aus Deutschland. Zu den 36 Unternehmen aus Schleswig-Holstein, die bisher einen Auftrag erhalten haben, kommen sieben aus Hamburg, sieben aus Niedersachsen sowie vier aus Mecklenburg-Vorpommern und eines aus Bremen.

„Wir freuen uns, dass neben dänischen auch viele norddeutsche Unternehmen am Bau des Fehmarnbelt-Tunnels beteiligt sind. Das zeigt: Der Tunnel ist ein zutiefst europäisches Projekt, aber zugleich auch ein regionales“, sagt Henrik Vincentsen, Vorstandsvorsitzender des Bauherrn Femern A/S.

Connecting Europe
Sprache: Deutsch

Sprache: Deutsch