Beim zweiten Hochschultag von Femern A/S, Tochterfirma von Sund & Bælt und Bauherr des Fehmarnbelt-Tunnels, konnten die Studierenden verschiedener technischer Hochschulen einen Blick hinter die Kulissen eines der größten Infrastrukturprojekte in Europa werfen – und vielleicht sogar Inspirationen für die eigene berufliche Zukunft entdecken.
Expertinnen und Experten von Femern A/S sowie mehrerer am Projekt beteiligter Unternehmen hielten Vorträge über ihre Fachgebiete, ihren beruflichen Werdegang und ihre Aufgaben beim Bau des Fehmarnbelt-Tunnels. Die Studierenden hatten außerdem die Möglichkeit, im Rahmen eines „Meet the Expert“-Formats direkt mit den Fachleuten in Kontakt zu kommen, Fragen zu stellen und mehr über mögliche Karrierewege in der Baubranche zu erfahren.
Insgesamt zwölf verschiedene Fachvorträge wurden gehalten. Die thematische Vielfalt kam bei den Teilnehmenden sehr gut an: von technischen Vorträgen wie „Ein Tunnelelement entsteht: Der Weg von der Fabrik in den Belt“ über wissenschaftliche Beiträge wie „Spezielle Anforderungen an Beton für ein Projekt mit einer Lebensdauer von 120 Jahren“ bis hin zu umweltfachlichen Aspekten wie „Besondere Anforderungen des Bodenschutzes auf der deutschen Tunnelbaustelle“.
„Es ist spannend, von den Experten zu hören, wie viel Forschungsaufwand betrieben wurde, bevor man überhaupt mit dem Bau des Fehmarnbelt-Tunnels anfangen konnte. Das weiß man als Außenstehender gar nicht“, sagte Nina Klapetke, nachdem sie den Vortrag über Beton gehört hatte. Sie selbst studiert Bauingenieurwesen an der TH Lübeck und stellt sich gerade viele Zukunftsfragen. „Da ist es inspirierend zu hören, wie die Karrieren der Ingenieurinnen und Ingenieure, die beim Tunnelbau mitarbeiten, bislang verlaufen sind.“
Um die in den Vorträgen vermittelte Theorie greifbar zu machen und den Baufortschritt zu zeigen, konnten die Studierenden an geführten Busrundfahrten über die deutsche Baustelle teilnehmen. Begleitet wurden die Touren von Expertinnen und Experten, die täglich auf der Baustelle arbeiten.
Für Lara Schwarz, die an der TU Hamburg-Harburg Bau- und Umweltingenieurwesen studiert, war die Baustellentour das Highlight des Hochschultags. „Das ist ja ein riesiger Sandspielkasten.“ Für ihren Kommilitonen Maik Schoke war es beeindruckend zu sehen, wie viel Aufwand betrieben wird, um Umweltbelange umzusetzen: „Das zeigt, dass Ingenieurwesen und Nachhaltigkeit sich nicht ausschließen müssen, sondern Hand in Hand gehen.“
Neben Sund & Bælt waren mehrere Projektpartner anwesend und informierten über ihre Arbeit beim Bau des Fehmarnbelt-Tunnels sowie die verfügbaren Karrieremöglichkeiten. Mit von der Partie waren das Baukonsortium FLC, das RAT-Konsortium vertreten durch WTM, Ramboll und TEC sowie das Ingenieurbüro Lehners + Wittorf, das Teil der Umweltbaubegleitung mit Schwerpunkt Bodenschutz auf der deutschen Baustelle ist. Femern Agency war ebenfalls vertreten und gab Einblicke in die Karrieremöglichkeiten, die durch den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels auf Lolland entstanden sind.
„Dieses Projekt ist nicht nur extrem spannend, sondern auch sehr vielseitig. Der Hochschultag ist ein Augenöffner, weil er den Studierenden zeigt, dass es bei einem solchen Projekt so viele unterschiedliche Disziplinen gibt und man nicht zwangsläufig Bauingenieurwesen studiert haben muss, um mitarbeiten zu können“, sagte Dr. Götz Hornbruch, Dozent der Geowissenschaften an der CAU Kiel.
Diese Vielseitigkeit spiegelt sich auch im Anspruch von Femern A/S und seiner Muttergesellschaft Sund & Bælt wider, junge Talente für die vielfältigen Karrieremöglichkeiten in den Baubranche zu begeistern. Neben dem Fehmarnbelt-Tunnel wird bei Sund & Bælt auch an anderen Bauvorhaben gearbeitet. Die Gewinnung von Fachkräften und die Weitergabe von Wissen ist Sund & Bælt daher ein zentrales Anliegen. Der Hochschultag auf Fehmarn soll dazu beitragen, das Interesse der nächsten Generation von Ingenieurinnen und Ingenieuren an einer Karriere in großen Infrastrukturprojekten wie dem Fehmarnbelt-Tunnel zu wecken.

