Der Name der Plattform ist Programm und die Länge kein Zufall: Pilen ist dänisch und bedeutet „der Pfeil“. Denn als spitz zulaufende Rampe ist die Aussichtsplattform konzipiert. Und mit 217 Metern ist sie exakt so lang wie eines der 79 Standardelemente, aus denen sich der Fehmarnbelt-Tunnel zusammensetzen wird.
Mikkel Hemmingsen, Vorstandsvorsitzender der Sund & Bælt-Holding, zu der auch Femern A/S gehört, betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der neuen Aussichtsplattform: „Ab heute bietet die Aussichtsplattform Pilen die Möglichkeit, die Bautätigkeit für den längsten Absenktunnel der Welt aus nächster Nähe zu verfolgen. Der Fehmarnbelt-Tunnel ist ein Megaprojekt, eine technische Meisterleistung, die neugierige Besucher aus der ganzen Welt anzieht.“ Von hier aus könnten Interessierte in diesem Jahr mitverfolgen, wie das erste Tunnelelement in den Fehmarnbelt geschleppt und abgesenkt wird.
Neben Mikkel Hemmingsen wurde Pilen von drei Auszubildenden des Tunnelbauunternehmens Femern Link Contractors (FLC), Lollands Bürgermeister Holger Schou Rasmussen, dem Vorsitzenden der dänischen Gewerkschaft Dansk Metal, Claus Jensen, und dem Vorsitzenden des dänischen Berufsschülerverbandes, Mads Haugbølle Behrendsen, eröffnet.
Architektonische Meisterleistung und barrierefreier Zugang
Die Plattform ist so konstruiert, dass sie aus der Landschaft herauszuwachsen scheint und pfeilförmig in Richtung Fehmarnbelt und in Richtung Fehmarn zeigt. Der untere Teil besteht aus einer Erdaufschüttung, während der obere Teil eine Stahlkonstruktion ist, die bis zu einer Höhe von 24 Metern sanft ansteigt. Besucher können somit barrierefrei vom Parkplatz bis zur Spitze der Plattform gelangen.
Entlang der Rampe wurden Informationsschilder aufgestellt, die in drei Kategorien unterteilt sind: Tunnelbau, Natur und Geschichte. Außerdem gibt es zwei besondere Ferngläser: Schaut man durch das eine Fernglas, wird der Bau des Tunnels anhand von 3D-Darstellungen genauer erklärt. Schaut man durch das andere, wird man auf eine Zeitreise in das Jahr 1644 mitgenommen und erfährt mehr über die Schlacht, die damals im Fehmarnbelt tobte.
Ein dauerhafter Ort für Information und Inspiration
Die neue Plattform soll jedoch nicht nur Besucher über den Tunnelbau informieren, sondern auch junge Menschen für die Baubranche begeistern. „Wir hoffen, dass die Kinder und Jugendlichen, die Pilen besuchen, den Bau des Tunnels so faszinierend finden, dass sie sich für eine Berufsausbildung in der Baubranche entscheiden. Pilen weist damit nicht nur nach Europa, sondern auch in die Zukunft“, sagte Mikkel Hemmingsen in seiner Rede. Die Plattform Pilen wird auch nach der Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels bestehen bleiben und weiterhin als Aussichtspunkt für Besucher dienen, die sich über das Tunnelprojekt und die Umgebung informieren oder einfach mal in Richtung Fehmarn schauen wollen.
