Bei Rødbyhavn auf Lolland laufen momentan die letzten Arbeiten an der Einfahrt in den Fehmarnbelt-Tunnel. Über das sogenannte Tunnelportal werden Straße und Schiene in den Tunnel geführt. 2022 haben die Arbeiten begonnen, seitdem sind rund 160 Meter Tunnel an Land betoniert worden. Daran schließen sich rund 100 Meter Lichtübergangszone an, die für einen fließenden Übergang zwischen dem natürlichen Licht und dem Licht im Tunnel sorgt.
Drei Jahre Arbeit am Tunnelportal
Bereits 2024 wurde über den vordersten Abschnitten des an Land gebauten Tunnels ein neuer Damm errichtete, der die neue Küstenlinie bildet. Der vorderste Abschnitt befindet sich seitdem unter Wasser und bildet die Anschlussstelle für das erste Absenkelement. Die an Land gebauten Tunnelabschnitte hinter dem Damm wurden zunächst seitlich verfüllt. Jetzt werden sie abschließend mit Erde bedeckt. Das dänische Tunnelportal ist damit fast fertiggestellt und wird sich zukünftig in die Umgebung einfügen.
Die Herstellung dieses finalen Zustands ist ein wichtiger Schritt beim Bau des Fehmarnbelt-Tunnels, hebt Christian Oldenburg, Bauleiter beim dänischen Tunnelbauherrn, hervor: „Die Abdeckung des Tunnelabschnitts an Land mit Erde ist der vorläufige Abschluss der seit drei Jahren laufenden Arbeiten am dänischen Tunnelportal. Das Portal gewährleistet einen sicheren Übergang des Verkehrs zwischen der Infrastruktur an Land und dem Tunnel unter dem Fehmarnbelt. Der nun erreichte Meilenstein ist es ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit mit dem Hauptauftragnehmer Femern Link Contractors beim Bau des Tunnelportals.“
Betonarbeiten an den Rampen
Parallel zu den abschließenden Erdarbeiten über den fertigen Tunnelabschnitten an Land betoniert der Auftragnehmer Femern Link Contractors (FLC) die über 800 Meter lange Rampe für die Eisenbahn, die in den Tunnel mündet. 300 Meter der Rampe sind bereits fertiggestellt. Außerdem wird an einem Betriebsgebäude gearbeitet, in dem später Räumlichkeiten für das Betriebspersonal sein werden. Von dort aus wird die Technik und die Sicherheit des Tunnels überwacht. Der Innenausbau sowie der Einbau der elektrischen und mechanischen Anlagen im Tunnelportal erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Das deutsche Tunnelportal
Auch auf der deutschen Seite wird ein Tunnelportal errichtet, das aus topographischen Gründen etwas länger ist. Bei Puttgarden auf Fehmarn werden rund 450 Meter Tunnelabschnitte an Land betoniert, an die sich eine rund 150 Meter lange Lichtübergangszone anschließt. Auch bei Puttgarden befindet sich der vorderste Abschnitt des Portals seit vergangenem Jahr unter Wasser. Die Arbeiten am Betriebsgebäude an der deutschen Einfahrt in den Tunnel sind ebenfalls bereits weit fortgeschritten. Es wird ebenso Technik für den Betrieb des Tunnels beherbergen, jedoch nicht regelmäßig mit Betriebspersonal besetzt sein. Insgesamt sind bereits mehr als 75 Prozent der Betonarbeiten am deutschen Tunnelportal abgeschlossen.
Nächster Schritt: Absenken von Tunnelelementen
Damit sind die Tunnelportale bereit für den nächsten Schritt: das Absenken und Verbinden der ersten Tunnelelemente unter Wasser. Bevor dieser Prozess jedoch beginnen kann, müssen die speziell für das Projekt gebauten Absenkpontons Ivy 1 & 2 die letzten Tests absolvieren und alle notwendigen Genehmigungen erhalten. Sund & Bælt geht davon aus, dass dies noch in diesem Jahr geschehen wird. Das erste Tunnelelement wird auf dänischer Seite abgesenkt und mit dem Tunnelportal bei Rødbyhavn verbunden.
