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20 Dezember 2023

Ausblick auf 2024

Während auf der deutschen Baustelle die Arbeiten im Portalbereich und an zwei von insgesamt drei zu errichtenden Brücken im Fokus stehen, nimmt in der Fabrik bei Rødbyhavn die Produktion der Tunnelelemente weiter an Fahrt auf. Im Fehmarnbelt wird währenddessen der Tunnelgraben auf die Absenkphase vorbereitet. Ein Ausblick auf die Arbeiten 2024.

Baustelle Puttgarden

Auf der rund 100 Hektar großen deutschen Tunnelbaustelle stehen 2024 die Arbeiten im Portalbereich und an zwei von insgesamt drei zu errichtenden Brücken im Fokus.

Im Portalbereich wird der Bau am Tunnel in offener Bauweise fortgesetzt. Konkret bedeutet das, dass vor Ort Schritt für Schritt zunächst die Sohle, dann die Seitenwände und schließlich die Tunneldecke der einzelnen Abschnitte in konventioneller Bauweise betoniert werden. Insgesamt rund 450 Meter Tunnel entstehen auf diese Weise an Land.

Sobald die ersten Abschnitte fertiggestellt sind, wird über ihnen bis voraussichtlich Sommer ein neuer Deich errichtet. Wenn dieser fertiggestellt ist, wird die nördliche Baugrube zwischen beiden Deichen geflutet und der jetzige Deich, der die Arbeiten in der Baugrube ermöglicht hat, kann abgetragen werden. Der neue Deich bildet dann die zukünftige Küstenlinie im nördlichen Portalbereich.

Weiter südlich, kurz hinter der ehemaligen Küstenlinie, schließt sich an den Tunnel in offener Bauweise eine etwa 150 Meter lange Lichtübergangszone an. Sie stellt einen fließenden Übergang zur Autobahn und Bahntrasse an Land her. An der Einfahrt wird ein Gebäude für Technik und Wartung errichtet, das sogenannte Portalgebäude. In der bereits ausgehobenen Baugrube für das künftige Portalgebäude werden 2024 die Arbeiten weitergeführt. Im ersten Schritt finden ab dem Frühjahr erste Betonarbeiten statt.

Weiter landeinwärts wird 2024 die Brücke für den Marienleuchter Weg über die künftige Bahntrasse gebaut. 2023 wurden die vorbereitenden Arbeiten weitgehend abgeschlossen, sodass nun der eigentliche Brückenbau beginnen kann. Zunächst entstehen die Fundamente, auf denen die Brücke bis voraussichtlich Ende 2024 errichtet wird.

Umfangreiche Arbeiten werden auch für den Bau der Brücke durchgeführt, die in Zukunft die E47 über den Marienleuchter Weg führen wird. Nachdem 2023 ein Damm zur Bodenstabilisierung errichtet wurde, können 2024 die Arbeiten für den Bau der Brücke starten. Im ersten Schritt wird dafür ein Stück des Damms ausgehoben, damit an dieser Stelle der Marienleuchter Weg unter der E47 hindurchgeführt werden kann. Anschließend entstehen auch hier die Fundamente und Widerlager für die neue Brücke.

Die Materialien für die Arbeiten auf der deutschen Baustelle werden in großen Teilen weiterhin über den Arbeitshafen Puttgarden angeliefert. 2024 werden daher noch deutlich mehr Frachtschiffe erwartet als im Vorjahr. Durch die Anlieferung von Baumaterial über den Arbeitshafen werden viele Lkw-Transporte über die Insel Fehmarn vermieden und das örtliche Wegenetz geschont.

Baustelle Rødbyhavn

In der rund 150 Hektar großen Tunnelelementfabrik in Rødbyhavn wird 2024 die Produktion der Tunnelelemente auf Hochtouren laufen. Ab Januar 2024 sollen auf allen Produktionslinien Elemente betoniert werden. Insgesamt werden in der Fabrik in den nächsten Jahren 79 Standardelemente und 10 Spezialelemente produziert. Jedes Standardelement besteht aus neun der etwa 24 Meter langen Segmente. Insgesamt werden also 711 Segmente hergestellt. Hinzu kommen zehn Spezialelemente.

Seit Ende 2023 sind die Arbeiten am ersten Tunnelelement so weit fortgeschritten, dass es aus einer der drei Produktionshallen herausragt. Wenn es komplett fertig ist, wird es mit Schotten wasserdicht verschlossen. Ab Sommer 2024 soll die Absenkphase des ersten Elements vor der dänischen Küste starten. Die Tunnelelemente werden über die Becken vor der Fabrik und den Arbeitshafen in den Fehmarnbelt transportiert. Der reine Absenkprozess wird voraussichtlich rund 50 Stunden dauern.

Der Arbeitshafen in Rødbyhavn ist bereits seit Sommer 2022 in Betrieb. 2024 entsteht im östlichen Teil des Hafens ein zusätzlicher Kai, über den vor allem Zuschlagstoffe für die Betonproduktion angeliefert werden. An diesem Kai werden die Frachtschiffe die Materialien direkt in einen großen Trichter entladen können. Von dort aus werden sie auf einem Förderband zu ihrem Zwischenlager neben den Fabrikhallen transportiert. Dort werden die Zuschlagsstoffe gelagert, bis sie in einer der Betonmischanlagen benötigt werden. Auch zwischen den Betonmischanlagen und dem Zwischenlager wird das Material auf einem Förderband transportiert. Die Förderbänder haben insgesamt eine Länge von 1,3 Kilometern und sorgen dafür, dass die benötigten Materialien schnell und effizient über die Baustelle transportiert werden können. Das Förderband wird in Kürze in Betrieb gehen.

Bis zum Beginn der Absenkphase werden auch im dänischen Portal die ersten Tunnelabschnitte in offener Bauweise gebaut. Der Ablauf der Arbeiten entspricht weitgehend dem im deutschen Portal. Auch hier werden die Tunnelabschnitte in konventioneller Weise betoniert und über ihnen ein neuer Deich errichtet, sobald sie fertiggestellt sind. Der bestehende, provisorische Damm kann dann entfernt werden und das erste Element an das Tunnelportal angedockt und verbunden werden.

Arbeiten im Fehmarnbelt

Bis Ende 2023 wurden bereits über 95 Prozent der Tunnelgrabens ausgehoben. 2024 werden die Aushubarbeiten abgeschlossen und der Tunnelgraben so vorbereitet, dass der Absenkprozess beginnen kann.

Vor dem Absenken eines jeden Elements muss im jeweiligen Grabenabschnitt eine Bettungsschicht aus Kies ausgebracht werden. Diese Arbeit wird mit einem Spezialponton durchgeführt, der speziell für diese Tätigkeit auf der Crist Werft bei Danzig in Polen gebaut wurde. Der Spezialponton wird im Tunnelgraben Kies als gleichmäßige Unterlage für die Tunnelelemente ausbringen.

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