Sichtbarer Fortschritt beim Bau des Fehmarnbelt-Tunnels: Seit dem Frühjahr ist der 18 Kilometer lange Tunnelgraben fertig ausgehoben. Vor den Portalbereichen in Deutschland und Dänemark liegen die ersten Tunnelabschnitte unter Wasser. Außerdem wurden in der Tunnelelementfabrik bei Rødbyhavn fünf Standardelemente und ein Spezialelement fertig betoniert und werden nun vor den Fabrikhallen für das Absenken vorbereitet. Ein Überblick über die Arbeiten 2024.

Am 27. November 2024 fand zum dritten Mal der Insel-Dialog statt – einer gemeinsamen Informationsveranstaltung der Vorhabenträger DEGES, DB InfraGO und Femern A/S. Rund 250 Personen kamen in die Mensa der Inselschule Fehmarn und folgten den kurzen Vorträgen der jeweiligen Vorhabenträger, die über den Stand ihrer Projekte berichteten. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzten im Anschluss an Thementischen die Möglichkeit zum Dialog mit den Projektteams.

Mehr als 700.000 Kubikmeter lagerten einmal im bis zu 10 Meter hohen Bodenlager für marinen Aushub aus dem 18 Kilometer langen Tunnelgraben. Der Berg im Nordosten der deutschen Tunnelbaustelle verschwindet nun sukzessive: Wir verwenden das Material auf der Baustelle wieder – insbesondere für die Herstellung für die Dämme der Autobahn E47.

Dort, wo später einmal Autos und Züge in den Tunnel einfahren werden, errichten wir ein Betriebsgebäude für technische Anlagen, das weitgehend unter der Erde liegen wird. Die Bodenplatten des Gebäudes sind bereits komplett betoniert, nun wird die Bewehrung der seitlichen Wände errichtet. Im „Kellergeschoss“ befinden sich Pumpensümpfe. Sie werden das Regenwasser aufnehmen, das später über die Rampen der Bahntrasse und Autobahn E47 in Richtung Tunneleinfahrt hinabläuft.

Die vordersten Abschnitte des Tunnels, die in der Baugrube an Land entstanden sind, werden derzeit seitlich verfüllt. Währenddessen geht es weiter landeinwärts Abschnitt für Abschnitt voran mit der Fertigung der Tunnelabschnitte in sogenannter offener Bauweise.

Damit nicht nur der Portalbereich, sondern auch der spätere Naturstrand geschützt wird, wird der bereits bestehende Umschließungsdamm verlängert. Dieser Wellenbrecher dient dem Küstenschutz. Dafür werden derzeit letzte Steinarbeiten durchgeführt. Die Gestaltung der hinter dem Damm liegenden Landgewinnungsfläche erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Beim Bau der neuen Unterführung für den Marienleuchter Weg geht es sichtbar voran: Alle Seitenwände sind betoniert und die Decke wird abschnittsweise errichtet. Dafür müssen Haltekonstruktionen, Bewehrungsstahl und Schalungen montiert werden, bevor die Betonage des nächsten Abschnitts der Decke erfolgen kann. Später wird dann das Bauwerk seitlich und oberhalb verfüllt – die Autobahn E47 wird später einmal oben auf dem Damm entlanggeführt.

Die Flügelwände und Widerlager der neuen Brücke sind hergestellt. Zwischen den Widerlagern wird nun die Tragkonstruktion errichtet, die für die Herstellung des Überbaus nötig ist. Später wird der neue Marienleuchter Weg in einer Kurve über die Brücke geführt. Die neue Bahnstrecke in Richtung Tunneleinfahrt lässt sich bereits gut erkennen.